Der Start dieses Berichts kommt aus einer ungewohnten Ecke: Die älteste aktive Schiffsmodellbau-Gruppe in München (SMG Klabautermann)* , gegründet im Dezember 1981, hatte nach 40 Jahren ihrer ununterbrochenen Existenz 2021 eine Jubiläums-Ausstellung geplant. Leider zerstörte die in diesem Jahr aufgetretene Corona-Pandemie alle Blütenträume. So musste der Club seine Feier verschieben, verschieben und schlussendlich wohl aufgeben. Stattdessen wurde in diesem Jahr im schönen Monat Mai ein "HAFENTAG" organisiert, der sich in die vorausgehenden Veranstaltungen bis 2020 sinngemäß eingereiht hat.
(*Noch älter wäre der aus Anlass der Olympischen Spiele 1972 gegründete, leider nicht mehr existente Verein "Olympic Delphin ´72 e.V.")
Die Kollegen aus dem Münchner Südwesten hatten ein tolles Werbeplakat entworfen, das richtig Appettit auf eine Teilnahme machte. Leider hatten sich nur 2 Mann aus unserer Interessengemeinschaft entschlossen, an der Waterkant des Moll-Sees im östlichen Teil des Westparks dabei zu sein, Martin - der sportliche Radler mit Anhänger und Modellen drauf und Peter E., der seinen großen Brummer, die Johann Geord Repsold auf seinem Wagerl eingepackt und am See wieder ausgeladen hatte. Einige der Skipper waren der bekannt dürftigen Parkplatz-Situation an der Siegenburger Straße wegen von vornherein "ausgestiegen". Die Überraschung: Bei Ankunft am Parkplatz gegen 8,30 Uhr waren freie Plätze zu finden, so dass man trotz vorheriger Bedenken sein Fahrzeug in nächster Nähe zum Durchgang unter den Wohnblöcken abstellen konnte.
Die Kollegen vom SMG Klabautermann hatten bereits ihre Zelte auf- und für Gäste einige große Tische zur Präsentation bereit gestellt, die von den Ankömmlingen mit ihren Modellen erfreut belegt wurden.
Es gab viele Modelle aller Art zu sehen, bekannte Gesichter und Freunde des Schiffmodellbaus wurden begrüßt. Martin Lankes sprach vor dem Start der Veranstaltung die Begrüßungsworte und wünschte allen Teilnehmern einen erfolgreichen und schönen Tag.
Das Wetter war trocken, etwas bewölkt und mit etwa 18 Grad auch relativ angenehm. Die Modelle wurden eingesetzt und die vor 40 Jahren erbauten kleinen Hafenanlagen waren bald gefüllt mit handlichen Modellen. Der Tonnenleger J. G. Repsold wurde mit Hilfe des bekannten Schiffs-Fotografen Sven F. eingesetzt und konnte darauf erfolgreich seine erste Fahrt im Moll-See starten. Kollege Martin erregte mit seinem Sea-Scorpion in neuer, attraktiver Lackierung großes Aufsehen, insbesondere, wenn er seiner Funktion als Seenot-Retter nachgekommen war. Zur Demonstration wurde ein "Havarist" in die Zangen des Skorpions genommen und sicher wieder an das rettende Ufer zurück gebracht. Auch sein bekannter gelber Flitzer war mit großem Tempo auf dem noch ruhigen Wasser unterwegs.
Leider verdüsterte sich das Wolkenbild bis gegen Mittag und kurz vor 13 Uhr öffnete der Himmel erst langsam, dann immer mehr seine Schleusen. Es fing an, richtig zu regnen.
Die Klabautermänner und die "blauen" Kollegen der Wolpertinger zogen sich unter ihre Partyzelte zurück, die Gäste versammelten sich zum Schutz vor Regen unter einem mächtigen Lindenbaum am Rande des Sees - sie waren, einschließlich dem Berichterstatter - dort durch das viele Laub dankenswerterweise auch erträglich vor der Nässe geschnützt.
Die Modelle mussten im Regen ausharren, sie hielten alle tapfer durch - jedenfalls war kein "Absaufen durch Regen" zu beobachten. Leider flohen viele Zuschauer und Besucher, so dass es bis 14,15 Uhr sehr ruhig geworden war. Plötzlich riss die Wolkendecke durch einen Föhnschub mit blauem Himmel auf. Die mittägliche Sonne strahlte wieder auf den See und verhalf den Modellbauern zu einem Adrenalin-Schub, worauf die Modelle wieder kreuz und quer durch den nun etwas aufgemischten See gescheucht wurden. Der Wind drückte leider etwas zu viel von Südwesten, so dass manche Modelle mehr als gewünscht segelten und immer wieder gegen die Hauptwindrichtung ausgerichtet werden mussten.
Die Zuschauer kamen wieder - wenn auch nicht die gleichen, die uns verlassen hatten und gegen Nachmittag war wieder Jubel und Trubel auf dem Ausstellungsgelände.
Der Tag endete also mit einem sonnigen Lächeln - und die Modellbauer waren von der Veranstaltung überzeugt. Gespräche dazwischen ergänzten das Fahren und man vereinbarte neue Treffen bei künftigen Veranstaltungen an anderen Seen.
Wir bedanken uns bei den Veranstaltern der SMG Klabautermann/SMG Wolpertinger und freuen uns, über den erfolgreichen Modellbautag berichten zu können.
Wir wünschen für die nächsten Jahre weiterhin viel Erfolg und noch lange Jahre mit einer Handbreit Wasser unterm Kiel!
Ferner gilt unser Dank den beteiligten Fotografen: Martin S. und Sven F., die mit ihren engagierten Aufnahmen zum Eindruck eines gelungenen Modellbautages beigetragten haben.