Die Münchner Messegesellschaft (MMG) hatte bei den ersten Veranstaltungen noch nicht alle freien Plätze vermieten können, so dass große Lücken innerhalb des Hallen-Areals drohten, die auf mühsame Weise hätten kaschiert werden müssen. Wir konnten das in einem der Folgejahre erleben, als mehrere große Flächen mit Verlegenheits-Utensilien wie Sand, Steinen und Topf-Bäumen zugestellt waren und dort keinerlei Attraktionen zu sehen waren.
So war es dem damaligen Vereinsvorstand gelungen, mit Hilfe seiner Kontakte zur Leitung der Free-Messe uns einen "Stand" in unglaublicher Länge zu ermöglichen, der für damalige Verhältnisse theoretisch eine Riesensumme verschlungen hätte, wäre er zu bezahlen gewesen.
Diesem kostenfreien Umstand war es zu verdanken, dass wir so ziemlich alle Annehmlichkeiten gratis erhielten , die man von Seiten der Messegesellschaft gegen Bares erhalten konnte. Da ging es beispielsweise um den notwendigen Strom für die Ladegeräte, um Beleuchtung des Standes mit Scheinwerfern, sogar der blaue Teppich vor dem Stand wurde nur gegen Bezahlung ausgerollt. Tische und Stühle mussten entlohnt werden. Heizung wäre natürlich auch in Rechnung gestellt worden. Die rechnerisch aufgestellte Summe der MMG erstreckte sich über mehrere Tausende Euro, sie war glücklicherweise am Ende auf Null gestellt worden. Die MMG erhoffte sich durch die Schiffsmodellbauer wohl zusätzliche Einnahmen über die Aussteller, die ja kostenfrei das ihre dazu beigetragen hatten.
Ein weiteres Plus war das von der MMG aufgestellte Wasserbecken, in dem immer wieder Tauchvorführungen, aber auch Mini-Kanus vorgeführt wurden, die die Besucher testen konnten. In den Vorführpausen waren daher die Schiffsmodellbauer dran, wir konnten dann unsere Modelle im Becken kreisen lassen, was wir uns nicht entgehen ließen.
Bedingt durch die Fähigkeiten unseres damaligen Club-Chefs in seiner ehemaligen Eigenschaft als Conferencier war es auch möglich, eine Live-Ansage über die Lautsprecheranlage zu erhalten. Dabei griff nicht nur der Club-Chef zum Mikrofon, auch eine berufsmäßige Moderatorin war mit von der Partie. Sie begleitete z. B. die "Taufe" eines Schiffsmodells unseres ehemaligen Mitglieds Jo, der damals die Jungfernfahrt seines Modells im Becken zelebrierte, einschließlich Sekttaufe mit anschließender Eigenverkostung (des Sekts).
Aber auch ein vom Autor erstelltes "Werbevideo" für den Schiffsmodellbau-Club "RC-IGS Weissblau" wurde von den freundlichen Eventmanagern in der Halle mittels CD auf eine Video-Leinwand übertragen, wofür wir uns nachträglich nochmals bedanken. Es war eine anstrengende, aber auch in sehr guter Erinnerung bleibende Kurzwoche, die von Donnerstag bis Sonntag Abend durchgestanden werden musste. Auf- und Abbau der Stellflächen und die Präsentation waren unvermeidliche Teilbereiche, aber wir machten das mit Elan und der Freude, dem Publikum unseren Modellbau nahe zu bringen. Das gelang auch in vielfältiger Weise, sowohl am Stand als auch bei Vorführungen im Becken.
Leider war nach einigen Jahren unvermittelt Schluß mit einem Auftritt im Rahmen der "f.r.e.e."- Messe, da sich die vorher freien Plätze vermutlich doch inzwischen Aussteller gemietet hatten, die letztendlich ihr Geschäft mit Ware machen wollten und auch konnten. Die "Null-Bezahler" waren damit aus dem Rennen.
Im Zusammenhang mit den Events auf dem Messegelände Riem folgen nach diesem Text Aufnahmen unserer damaligen Präsentation Mit dabei waren die Vereine aus Markt Schwaben, vom Karlsfelder See sowie einige Mitglieder Münchner Vereine, heute unter dem Namen "Wolpertinger" und "Klabautermann" bekannt.
PS: Es gibt noch mehrere Videos, die am Becken gefilmt wurden. Sie sind demnächst per Link auf der ersten Seite dieses Textes abrufbar.
Viel Vergnügen!